Windeldermatitis: China macht´s vor


Gesunder oder wunder Po?
Windeldermatitis: China macht´s vor
denis kalinichenko/Shutterstock.com
Wie sieht´s hier wohl unter der Windel aus?

Wo gewindelt wird, gedeiht auch gerne der Windelausschlag. Doch sowohl bei den Wickel- und Hygienepraktiken als auch bei der Häufigkeit des Windelausschlags gibt es kulturelle Unterschiede, wie ein Drei-Länder-Vergleich in puncto Windeldermatitis zeigt.

Windeldermatitis weltweit verbreitet

Die Windeldermatitis (umgangssprachlich auch Windelausschlag) ist eine Zivilisationskrankheit: Überall da, wo unter einer Windel Urin und Stuhl bei Wärmestau und Luftausschluss die zarte Babyhaut reizen, können sich wunde Stellen entwickeln. Welchen Einfluss verschiedene Pflegetechniken der Eltern auf den Kinderpo haben, wurde nun von amerikanischen Forschern untersucht.

In einer Querschnittsstudie an 1791 Babys aus Deutschland, USA und China verglichen sie die Häufigkeit und den Schweregrad der Windeldermatitis. Per Fragebogen erfassten sie zudem die Wickel- und Hygienepraktiken der Eltern. Eine mittelschwere oder stark ausgeprägte Windeldermatitis fand sich bei 14,9% der deutschen Babys, aber nur bei 8,7% der amerikanischen und 1,3% der chinesischen Babys. Am stärksten waren der Bereich um den Anus und die Leistenregion befallen. Auch das Klima der „Windelkammer“, also der Region unter der Windel, wurde gemessen: Dort war es bei den chinesischen Babys am trockensten und bei den deutschen Kindern am feuchtesten.

Andere Länder, andere Sitten

Stellt sich die Frage, was die chinesischen Eltern anders machten beim Wickeln: Zum einen wurden dort am häufigsten lokale Pflegeprodukte wie Wundschutzcremes verwendet, um einen wunden Po zu verhindern. Außerdem säuberten sie den mit Stuhl verschmierten Kinderpo am sorgfältigsten und mit viel Wasser, während deutsche Eltern dafür seltener Wasser und häufiger Wischtücher benutzten. Zudem ließen chinesische Eltern ihre Babys öfter mit freiem Po an der Luft strampeln.

Unterschiede gab es auch bei der Häufigkeit des Windelwechselns: Zwar bekamen die US-Babys in 24 Stunden durchschnittlich die meisten, nämlich 8 neue Windeln verpasst (deutsche Babys 7 und chinesische 6). Die chinesischen Kinder steckten aber mit durchschnittlich etwa 6 Stunden am kürzesten in ihrer Nachtwindel (USA 8 Stunden, Deutschland 8,5 Stunden). Dabei wurden in allen drei Ländern vor allem Wegwerfwindeln verwendet, berichten die Forscher (Deutschland 100%, USA 98,5%, China 92,2%).

Wickelgewohnheiten scheinen die Häufigkeit vom Wundsein deutlich zu beeinflussen, kombinieren die Forscher. Ihre Empfehlungen zur Vermeidung der Windeldermatitis:

  • Den Babypo nach jedem Stuhlgang mit viel Wasser und leicht sauren Reinigungsprodukten gründlich säubern.
  • Besonders auf die Leistenregion und den Bereich um den Anus achten.
  • Vorbeugend Wundschutzcremes anwenden.
  • Die Nachtwindel kürzer am Babypo lassen.
  • Das Baby immer wieder über längere Zeit ohne Windel an freier Luft strampeln lassen.

Quelle: Pediatric Dermatology

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